Geschichte

Von der Entstehung bis heute

Am 2. Juli 1912 gründeten einige initiative Kirchenmitglieder in der Friedenskirche (heute EMK) an der Zürichstrasse 47 in Affoltern am Albis den Posaunenchor.

Ein heute über 80 Jahre altes Ehrenmitglied dieses Musikvereins berichtet:

"Im Jahre 1935 wurde ich als Mitglied in den Posaunenchor aufgenommen. Damals waren es 13 bis maximal 16 Bläser (ausschliesslich Männer), die sich wöchentlich zu den Musikproben zusammenfanden. Wir pflegten immer eine sehr gute Gemeinschaft. Unsere Proben waren immer in ein Gebet vor und nach der Probe eingebettet. Gute Gemeinschaft untereinander und mit Gott war in unserem Verein immer hochgehalten worden und ist meines Wissens heute noch so.

Meist spielten wir Literatur vom Verband Schweizerischer Posaunenchöre (VSP) wie Choräle, Friedensklänge und diverse Stücke von Emil Ruh (Komponist christlicher Musik). Ausnahmsweise kam es vor, dass wir einen Marsch spielten, was in den 30er und 40er Jahren gar nicht üblich war.

Am ersten Sonntag im Monat waren wir jeweils für das Spiel im Gottesdienst engagiert. Alljährliche Auftritte waren der Waldgottesdienst, die Herbst-Evangelisation, der Fasnachtssonntag und das Sonntagschulfest. Hinzu kamen die Auftritte an sämtlichen Gemeindefesten und Zeltevangelisationen. Ich erinnere mich, dass wir jeden Ostersonntag das Lied: "Auferstanden, auferstanden ist der Herr" vortrugen.

Unsere Instrumente waren alle in Privatbesitz. Erst viel später konnten wir uns durch Spenden Instrumente für neue Mitglieder hinzukaufen. Eine gute Einnahmequelle dafür waren unsere beliebten Familiennachmittage, zu denen der Posaunenchor seine Verwandten, Bekannten, Passivmitglieder, etc. einlud. In den Jahren 1937/38 konnten wir unser erstes Schlagzeug kaufen. Von da an marschierten wir in den umliegenden Gemeinden umher und machten Marsch-Musik. Wenn zum Beispiel der Männer- und Jünglingsverein seine Generalversammlung in Adliswil abhielt, gingen wir Bläser jeweils zu Fuss über den Albispass und spielten nicht nur an deren Versammlung, sondern machten bereits schon unterwegs Musik für andere Zuhörer.

Wir spielten seinerzeit mit deutscher Besetzung, d.h. mit Trompeten, Flügelhörnern, Es-Hörnern, Tenorhörnern, Baritons, Posaunen sowie Es- und B-Bässen.

Unser damaliger Dirigent, Hermann Sommer, war musikalisch sehr begabt. Er wusste uns immer wieder zu motivieren, indem er uns die Hintergründe der Musikstücke erklärte. Im Stück "Herbstgedanken" sollten wir uns vorstellen, wie das Wasser im Bächlein murmelt und der Wind die Blätter von den Bäumen bläst.

Nachdem ein Dirigent oder Präsident sein Amt - oft nach vielen Jahren - altershalber niederlegen musste, erwies es sich oft als schwierig, einen Nachfolger zu finden. Doch war es immer wieder möglich, Leute aus den eigenen Kreisen zu rekrutieren. In den 70er und anfangs der 80er Jahre durfte der Posaunenchor endlich etwas aufstocken. Es kamen einige junge Männer dazu. Nach einer Statutenänderung durfte im Jahre 1978 die erste weibliche Person in den Posaunenchor aufgenommen werden.

Ende der 80er Jahre gerieten wir in eine kleinere Krise und es war wieder eine Auffrischung in der Vereinsleitung nötig. Mit viel Elan und grossen Anstrengungen setzte sich dann Jürg Bitzer für die Sache des Vereins ein. Er suchte neue Bläser und inserierte für einen neuen Dirigenten. Unter Mithilfe von Aktivmitgliedern konnten nach langer Zeit wieder Jungbläser ausgebildet werden."

So wurde dann allmählich, was wir heute sind. Dafür wollen wir unserem Gott die Ehre geben!